Simca 1000 Rallye 3

 

 

Dieser Simca Rallye 3, Bj. 78, sollte eigentlich mein erstes Auto werden. Da er aber noch nicht fertig war als ich den Führerschein bekam, habe ich

den Alfa angeschafft und den Simca erst mal in eine trockene Halle gestellt. 28 Jahre später wurde er wieder herausgeholt und bis 2012 restauriert.

 

 

Die Firma SIMCA (Société Industrielle de Mécanique et de Carrosserie Automobile) wurde 1934 gegründet und fertigte im französischen Nanterre Fiat Fahrzeuge in Lizenz. 1954 übernahm SIMCA die Ford-Werke in Poissy (bei Paris) und erweiterte dieses Werk zur modernsten Automobilfabrik in Europa. 1961 wurde der Simca 1000 - eine 4 türige Limousine mit 940ccm und 40PS als Wagen für Europa vorgestellt. Dieses preisgünstige, überaus erfolgreiche Fahrzeug wurde in den folgenden Jahren immer weiter entwickelt. Vor allem die so genannten „Rallye“ (Simca 1000 Rallye, Rallye1, Rallye2 und Rallye3) Modelle wurden auf Sportlichkeit getrimmt.

 

So stiegen Hubraum und Leistung kontinuierlich an:

 

Simca 1000 Rallye (1970): 1118 ccm, 55 PS

 

Simca 1000 Rallye1 (1971): 1286ccm, 60 PS

 

Simca 1000 Rallye2 (1973): 1286ccm, 82 PS ab Baujahr`76 86 PS

 

Und die 1978 vorgestellte letzte Version: Simca 1000 Rallye3 mit 1286ccm , Weber Vergaseranlage, Fächerkrümmer etc. mit 103 PS

 

Schon der Rallye 2 von 1973 verfügte über vier Scheibenbremsen, 4fach Solex- Vergaseranlage Schalensitze etc. und zeichnete sich durch sein Heckmotor-/Heckantrieb Konzept als überaus sportliches Fahrzeug aus. Auch der geringe Neupreis, damals war ein solches Fahrzeug noch für 5450.-DM zu haben, sorgte für volle „Simca“-Klassen in den beliebten Motorsportarten

(AutoSlalom, Rundstreckenrennen oder Rallyes).

 

Die Evolution der Modellreihe gipfelte in dem 1978 vorgestellten Simca 1000 Rallye3. Basierend auf dem so genannten SRT- (Simca Racing Team) Kit – wurde dieser Tuning Kit bestehend aus: Nockenwelle, Weber-Vergaseranlage, Fächerkrümmer,Verbreiterungen, Aluräder, eng gestuftes Getriebe etc. von Simca bei der Motorsportbehörde homologiert. 1000 Fahrzeuge mussten damals zur Zulassung des Kits zum Motorsport in Serie gebaut werden.

Nur im Jahr 1978 wurde diese Version des Fahrzeugs produziert. Leider erhöhte sich die Anzahl nicht mehr, da Ende 1978 die gesamte Modellreihe Simca 1000 eingestellt wurde. Als der Rallye3 1978 auf den Markt kam erhielt er in Deutschland keine Zulassung zum öffentlichen Straßenverkehr (zu laut, überstehender Auspuff, Verbreiterungen ohne Crash Gutachten., zu schnell?...)

Doch im Motorsport war er konkurrenzlos überlegen. In der Klasse bis 1300ccm gewann er alle Disziplinen – selbst die Konkurrenz aus dem eigenen Haus – der Rallye2 – war chancenlos. Viele der originalen Rallye3 Fahrzeuge fielen allerdings der harten Gangart im Motorsport zum Opfer. Auch die Korrosion trug dazu bei, das heute kaum mehr 300 der wirklich originalen Fahrzeuge überlebten.

 

Beim Verkauf eines neuen Rallye3 war der Händler aufgefordert den Namen des ersten Eigentümers auf dem Aluschild am Armaturenbrett einzuschlagen und das Fahrzeug der „Serie Speziale“ zu vermerken.

 

Technische Daten:

 

Simca 1000 Rallye3

Baujahr:1978

Hubraum:1286 ccm

Leistung:103 PS bei 6200 1/min

Gemischaufbereitung:2 x 40er Weber Doppelvergaser

Auspuff:4 in 1 Fächerkrümmer mit Vor- u- Nachschalldämpfer

Getriebe:4-Gang Schaltgetriebe, eng gestuft,

Endübersetzung frei wählbar ohne Sperrdifferenzial

Lenkung:Zahnstangenlenkung mit kurzer Übersetzung

Lage des Lenkgetriebes verschiebbar (zur Vermeidung von Sturz und Spur

änderungen während des Einfederns)

Vorderachse:Querblattfeder mit Koni Stoßdämpfern

Hinterachse:Dreiecklenker mit Spiralfeder,

Querstabilisator und Konis 4 Scheibenbremsen, 6 x 13 Aluräder